Ferdinand Tönnies unterschied vor 133 Jahren drei Arten der «Gemeinschaft»:
- Die Gemeinschaft des Blutes,
- die Gemeinschaft des Bodens und
- die Gemeinschaft des Geistes.
Anders als die Gemeinschaften aufgrund von Verwandtschaft und Nachbarschaft hat die Gemeinschaft des Geistes (Tönnies: «Freundschaft») ein bisschen mehr Potenzial, in die Zukunft zu weisen. Wenn schon «Community» statt «Gesellschaft», dann bitte wenigstens so:
Freundschaft […] muss aber doch durch leichte und häufige Vereinigung geknüpft und erhalten werden, wie solche innerhalb einer Stadt am meisten Wahrscheinlichkeit hat […]. Daher: wenn das städtische Zusammenwohnen auch unter dem Begriff der Nachbarschaft gefasst werden kann; […] so bildet hingegen die geistige Freundschaft eine Art von unsichtbarer Ortschaft, eine mystische Stadt und Versammlung, welche nur durch […] einen schöpferischen Willen lebendig ist. Die Verhältnisse zwischen den Menschen selber als Freunden und Genossen haben hier am wenigsten einen organischen und insofern notwendigen Charakter: sie sind am wenigsten instinktiv und weniger durch Gewohnheit bedingt als die nachbarlichen […].
Alles andere ist Schrott. Es läuft nämlich, um einen anderen sehr alten weißen Mann zu zitieren, auf die Gemeinschaft-durch-Not-Identität hinaus: «Misery acquaints a man with strange bedfellows» (W. Shakespeare, «The Tempest»).