Koray Yılmaz-Günay
Tugendterror

«Gewachsene Heimat»: früher klein, heute kolossal

«Wir erwarten von denen, die zu uns kommen, dass sie bereit sind, das Land, wie es gewachsen ist[,] und seine Werte zu akzeptieren», → soll ein ehemaliger Bundespräsident einer Tageszeitung gesagt haben, die ich heute ungesehen aus dem Briefkasten in den Mülleimer verschoben habe. (Keine Sorge, es war der Papier-Container.) Ich finde das ganz gut.

Menschen, die zu mir kommen, bitte auch ich grundsätzlich, regelmäßig Pogrome und gelegentlich Genozide zu veranstalten. Wer nicht bereit ist, mindestens ein Wohnhaus anzuzünden, die Rettungsgasse auf der Autobahn zu versperren, damit diese dummen Ambulanzen endlich mal in ihre Schranken gewiesen werden, wer nicht findet, dass den Nachbarländern immer mal wieder mitgeteilt werden muss, wo der Hammer hängt, muss meine Wohnung leider verlassen und darf nie wiederkommen. Recht so, schrecklich unterbezahlter Freiheitskämpfer. Wir müssen unserem Land und seinen Werten tief in die Augen schauen! Wo keine Zivilisation ist, sollten wir einfach aufhören, so zu tun, als gebe es sie dort.

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