Ich habe mal in einem Land gelebt, in dem «Auschwitz» sich nicht «wiederholen» durfte, auch wenn vor buchstäblich jeder jüdischen Einrichtung Polizei postiert war. Seit geraumer Zeit gibt es eine andere Konsonanz – und es ist sicher kein Zufall, dass die neue die alte verdrängt hat. Die kleine (!) Auswahl der Geigen fängt mit dem historisch wohl tatsächlich ersten Zitat mit neuem Inhalt an und geht bis heute Morgen. Die vierhunderttausendsiebenhundertdreiundfünfzig anderen ganz originellen «Darf sich nicht» habe ich aus Platzgründen weggelassen, aber wer will, kann den Namen des eigenen Lieblings-Promis mit «darf sich nicht wiederholen» googlen und schauen, was rauskommt…
«2016 darf sich nicht wiederholen, was 2015 geschehen ist.» (→ François Hollande, Frankreich, 06.04.2016)
«Eine Situation wie die des Spätsommers 2015 kann, darf und soll sich nicht wiederholen.» (→ Angela Merkel, Bundeskanzlerin, 06.12.2016)
«Die unkontrollierte Zuwanderung des Jahres 2015 darf sich nicht wiederholen.» (→ Sigmar Gabriel, SPD-Vorsitzender, 03.01.2017)
«So etwas wie 2015 darf es nicht noch einmal geben.» (→ Ursula von der Leyen, Ministerin für viele verschiedene Aufgaben, 01.02.2017)
«2015 darf sich nicht wiederholen.» (→ Julia Klöckner, Weinkönigin & Lobbyistin, 25.07.2017)
«Es darf sich 2015 nicht wiederholen.» (→ Christean Wagner, CDU, 18.10.2017)
«Wer sagt, 2015 darf sich nicht wiederholen, muss jetzt handeln.» (→ Markus Söder, Bayern, 13.06.2018)
«2015 darf sich nicht wiederholen.» (→ Alexander Gauland, AfD, 06.09.2019)
«Wir geben den Menschen die Garantie, dass sich der Zustand vom Herbst 2015 nicht wiederholen wird.» (→ Horst S., Heimatfilmer, 07.09.2017)
«Eine Situation wie 2015 darf sich nicht wiederholen.» (→ Linda Teuteberg, FDP, 10.01.2020)
«Und vor allem darf sich ein Szenario wie im Jahr 2015 nicht wiederholen.» (→ Sebastian Kurz, Baby-Hitler, 02.03.2020)
«2015 darf sich nicht wiederholen in Deutschland.» (→ Sevim Dağdelen, MdB DIE LINKE, 02.03.2020)
