Die neuerliche Lektüre von Daniel Goldhagens «Ordinary Germans» (in meiner Übersetzung nicht «gewöhnliche», weil richtiger: ordinäre Deutsche) führt zu diesem Zwischenstand: Kein «anderes», kein «bessres» und auch kein «neues» Deutschland mehr für mich, danke. Ich war selbst nie «Deutschland» noch «Volk», hatte mir aber eine gewisse Einfältigkeit gegenüber Leuten mit nationallibidinöser Bindung angeeignet, wenn sie sonst noch die eine oder andere Latte am Zaun haben.
The most appropriate, indeed the only appropriate general proper name for the Germans who perpetrated the Holocaust is «Germans». […] While the Holocaust changed Jewry and Jews irrevocably, its commission was possible, I argue, because Germans had already been changed.
Die Erträglichkeit von linkem, sozialdemokratischem, liberalem, grünem, Integrations-, Party- und Fortschrittspatriotismus hat für mich so rapide abgenommen, dass in meinem tolerierten Umfeld jetzt Ende Gelände ist mit schwarzrotgoldenen Zungen und anderen «Ich bin auch Deutschland»- bzw. «Die sind eine Schande/nicht das wirkliche Deutschland»-Ungehörigkeiten, die vermeintlich oder wirklich nur «Gutes» wollen.
Mag sein, du bist «Deutschland» – dann können wir leider nicht befreundet sein. Du musst Scheiße fressen.