Koray Yılmaz-Günay

#NoSchlagerNoPain

Ich verstehe, dass «der Brexit» eine enormes Potenzial hat, was Schaden- und sonstige Freude, Genervtsein und/oder Desinteresse angeht. Ich verstehe auch, dass die EU insgesamt nicht nur für Tränen der Freude sorgt. Ich bezweifle allerdings ebenso sehr, dass eine «Festung Deutschland» besser wäre als eine «Festung Europa». Jeder kleinste Blick in die Geschichte lehrt, dass das ganzundgarfalsch ist. Ich bezweifle ferner, dass das vollkommene Schleifen von gewerkschaftlich erkämpften Rechten sowie Geschlechtergleichstellungs-, Sozial- und Umweltstandards (offenbar der einzige reale Zweck eines «Brexits» und M. Thatchers liberaler Zombie-Traum einer Gesellschaftslosigkeit) «die Briten» gleichermaßen träfe. Vielmehr würden vor allem arbeitende und/oder arme und/oder aus anderen Gründen Marginalisierte noch mehr Scheiße fressen müssen, während Leute, die ihr Geld «arbeiten» lassen, noch ein bisschen angenehmer leben könnten.

Ich verstehe also, in Kürze, nicht, warum die «Brexit»-Frage von vielen so beantwortet wird wie die siebte Wiederholung einer Schlagernacht im Regionalprogramm.

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