wie ich von verschiedenen Nachrichten-Anbietern erfuhr, erinnerten Sie sich jüngst an ein CDU-Plakat, auf dem «Freiheit statt Sozialismus» stand. Ich erinnere mich ebenfalls daran – wie auch an andere «Lieber tot als rot»-Veröffentlichungen Ihrer Weltanschauungsgemeinschaft, die besser bereits vor Jahrzehnten vergessen worden wären, weil sie sehr, sehr peinlich sind. Ich weiß nicht, was Sie mit dem Plakat anzustellen gedenken, sollte es jemand im Keller einer ehemaligen Parteizentrale wiederfinden. Ich will nur hoffen, dass Sie damit nicht die Zentrale der Deutschen Wohnen anzuzünden gedenken. Das wäre illegal.
Neben dem Ausdruck meiner großen Sorge möchte ich Sie mit diesem kurzen Schreiben in Kenntnis darüber setzen, dass Ihr Claim, so wird das, was auf dem gesuchten Plakat steht, heute vermutlich heißen, derweil im → «Fan-Shop» einer anderen Partei angekommen ist. Diese scheint schneller bei der Digitalisierung ihrer Mottenkiste zu sein als Ihre Partei.
Drittens und letztens möchte ich Ihnen dafür danken, dass Ihre hohle Nuss mich – von Ihnen vermutlich nicht intendiert – an die → Ballade vom angenehmen Leben erinnert hat. Sie wissen schon: «Was hilft da Freiheit, es ist nicht bequem…» Ich möchte Ihnen ausdrücklich dafür danken, dass Sie mir damit nicht nur aufgezeigt haben, wie es nicht sein sollte, sondern auch Retro-Erlebnisse ermöglicht haben, die gut sind!
Nichts für ungut, aber jederzeit lieber Elisabeth Hauptmann und Bertolt Brecht und Sozialismus als Ihre «Freiheit».
Liebe Grüße, auch ans Oberstübchen
Koray Yılmaz-Günay