Ich schaue wirklich mit einem weinenden Auge auf die SPD. Hätte sie Seyran Ateş ein Mandat verschafft, als sie ein bisschen prominenter war, wäre diese schreckliche Hyperaktivität nicht entstanden.
Obwohl: Dass → Seyran Ateş nun ausgerechnet eine Moschee gründen will, finde ich vielleicht doch auch hervorragend. Das gibt mir Motiv und Gelegenheit, Mut zu fassen, auch mal Dinge zu tun, die ich schon immer total gut und wichtig fand. Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, endlich eine Kakerlaken-Zucht zu eröffnen («Ich sage immer, dass ich Tier-Fan bin»), einen Fachhandel für Silvester-Böller oder eine spendenbasierte Organisation zum Schutze und zur Förderung des bayerischen Trachtenwesens.
Dann kann ich auch endlich mal in Wir-Form sprechen («Da schließen wir niemanden aus») und sorglos Lügen erzählen («Es gibt ja viele Schwule und Lesben, die in die Moschee gehen und den Islam verstehen wollen. Die haben bis heute keinen Ort dafür»).