Mein ehemaliger Süd-Schöneberger Nachbar möchte, weil es anders nicht geht, ein weiteres Mal sein unglaublich liberales Inneres nach außen kehren:
Auch gegenüber rechts braucht es eine erweiterte Toleranz.
Solch ein Nachteils-Ausgleich ist natürlich sehr lobenswert, denn auch gegen rechts bedeutet ja, dass «Toleranz» für andere bereits (und zwar in «erweiterter» Weise) gilt. Wer da wen seit wann und warum «toleriert», braucht er nicht nennen. Hauptsache, ein bisschen Faschismus wird mit-toleriert. Weil das sonst ganz und gar nicht fair wäre.
Joachim Lauch (Schreibfehler, keine Beleidigung) kennt selbstverständlich seinen Goethe. Wenn er «Toleranz» zitiert, weiß er ganz genau, wie Goethe fortsetzt:
Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.