1. Ich sympathisiere selbstverständlich sehr mit der Idee, dass Mieten bezahlbar sein sollten. Dass Menschen nicht verarmen, nur weil sie nicht auf der Straße leben wollen. Daraus ergibt sich allerdings meines Erachtens nicht automatisch: «Die Mieten sind zu hoch.» Unter Umständen sind nämlich die Einnahmen, aus denen Mieten bezahlt werden, zu niedrig.
2. Ich sympathisiere deswegen selbstverständlich sehr mit jeder Idee, die höhere Löhne und Gehälter (und entsprechend: Renten) sowie möglichst gute Dienst-, Sach- und Geldleistungen des Staates (Kindergeld, Wohngeld etc.) vorsieht. Allerdings funktioniert es nur in guten Tagen, einfach mal mehr Geld für die «Bedürftigen» zu wollen und es zu bekommen. In schlechten Tagen wird deutlich, dass es real nicht möglich ist. Und zwar nicht, weil der Staat schlecht zu Bedürftigen ist (das ist er sicher auch), sondern weil er besonders gut zu den Reichen ist, die sich natürlich die vielen Steuern nicht leisten können…
3. Wer über Steuererhöhungen für Wohlhabende nicht reden will, um es etwas platt zu sagen, wird mich jenseits eines Bekenntnisses nicht für «niedrige(re) Mieten» oder die «Erhöhung von Hartz 4-Sätzen» gewinnen können.