Gehören die 600.000 Muslim_innen in der Ukraine zu Europa?
Lassen wir mal die Schwierigkeit beiseite zu definieren, was ein «Kontinent» ist, geographisch, kulturell, historisch, erdgeschichtlich, politisch, in Bezug auf internationale Organisationen usw. Sonst müssten wir uns fragen, warum Teile Frankreichs sich bis heute in Südamerika, in der Karibik und im Indischen Ozean befinden (ebenso: UK, Spanien u.a.), wir müssten wissen, ob Grönland geographisch zu Nordamerika, politisch aber zu Dänemark gehört oder nicht. Auf welchem Kontinent Spitzbergen liegt, was die Azoren mit Portugal zu tun haben, wir müssten klären, ob der Bosporus eine natürliche Grenze Europas ist, obwohl westlich davon 3% des Staatsterritoriums der Türkei liegen. Wir müssten wissen, warum Madeira oder die Kanaren «europäische» Inseln sind, obwohl sie wesentlich näher am afrikanischen Kontinent liegen, warum Zypern Mitglied der Europäischen Union ist, obwohl es nirgendwo anders als in Südwest-Asien liegt, warum Fernsehkanäle aus Kanada, Japan, Mexiko, Brasilien, Indien und Hongkong Mitglied bei der «European» Broadcasting Union sind. Wir müssten klären, ob der Ural-Fluss die östliche Grenze darstellt und wie viel Prozent von Russland und Kasachstan dann «Europa» sind…
Anonym = unverstellte «Leistung»
Schernikau, der Schöneberger-Vorausseher
The White Man’s Burden
Zielgruppengerechtes Recruiting am Kottbusser Tor
Sie fragen, Dr. Schrieb antwortet (kurz) #12
Schneepart

Es braucht keine Anlässe, um der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu gedenken. Aber Anlässe, anders herum, stellen es nicht frei zu (ge-)denken. Jedes Mal, jedes einzelne Mal, wenn ich einen Mietwagen zurückgebe, sagt Paul Celan:
Das Camus-Problem
Die Häuser denen, die jetzt darin leben!
Lachen mit Thomas Mann
Und, worüber freut ihr euch so?
Als Thilo Sarrazin die Selbst-Abschaffung von Deutschland verkündete – die bisher leider nicht eingetreten ist –, gab es noch kein WhatsApp. Keine Drohnen, die in der Spielzeug-Abteilung zu kaufen waren. Der erste Bitcoin-Block war gerade «geschürft» worden und Netflix war eine Online-Videothek, die per Briefpost DVDs verschickte. Der Südsudan war noch kein Staat. Sechs Jahre nach der – bisher leider nicht eingetretenen – Selbstabschaffung von Deutschland kam Pokémon Go heraus. Was ich sagen möchte:
Die Wahrheit über das kleinere Übel kommt im Fernsehen, mit wenigen Ergänzungen lässt sie sich noch weiter spezifizieren
Stuttgarter Polizei: Nehmt doch nach Krawallen «Sippe». Passt besser als «Stammbaum»
Colorblind Profiling
Geschützt: Es ist so weit: Ich bin heilig
«Klartext: Hier geht’s um Polizeigewalt. Wir lassen uns nicht ablenken!»
Management Skill: Networking
Warum ich gegen US-Importe bin
Mitte September 2021 jähren sich die Anschläge von Hoyerswerda zum 30. Mal. Zwischen dem 17.–23. September 1991 hatte sich ein Mob ein «Wohnheim» für v.a. mosambikanische und vietnamesische Vertragsarbeiter_innen der ehemaligen DDR auserkoren, danach ein anderes Haus, in dem in dem v.a. Asylsuchende aus Bangladesch, Ghana, dem Iran, Rumänien und Vietnam untergebracht waren.
Das Wort «wohnten» würde für beide Gebäude einen falschen Eindruck erwecken.
Die Frage nach einem Warum stellt sich nicht
Läuft bei Preußen!
Das 2004 gelaunchte Berliner Schulgesetz (SPD/DIE LINKE) erstaunte mit der Mitteilung:
§ 1 Auftrag der Schule
Auftrag der Schule ist es, alle wertvollen Anlagen der Schülerinnen und Schüler zur vollen Entfaltung zu bringen und ihnen ein Höchstmaß an Urteilskraft, gründliches Wissen und Können zu vermitteln. […] Dabei sollen die Antike, das Christentum und die für die Entwicklung zum Humanismus, zur Freiheit und zur Demokratie wesentlichen gesellschaftlichen Bewegungen ihren Platz finden.
Ich habe jetzt nicht so viel gegen die Antike (außer das bisschen Sklaverei, eine gewisse Sorglosigkeit in Fragen der Geschlechtergerechtigkeit, die eine oder andere Auslöschung ganzer Zivilisationen und so) oder das Christentum (außer das bisschen Kreuzzug, Pogrom, Kolonialismus, Versklavung, Hexenverbrennung, eine gewisse Distanz zu den Wissenschaften usw.).
Geschützt: Kottbusser Tor
Keine Demokratie ohne die Rechte Marginalisierter
Teilhabe durch Tod?
Home Schooling Curriculum: öffentliche Rede
Kapitalismus ohne Gier, my ass
Kapitalismus mit menschlichem Antlitz
Verschwörungsanalyse, nicht -theorie
Quo vadis, Qualitätsjournalismus?
«Jeder Tag ist Frauen*-Kampftag»

Nicht nur am 8. März haben feministische Forderungen Relevanz, sagt Gülşen Aktaş im Gespräch mit Koray Yılmaz-Günay. Gülşen liebt Rosa Luxemburg und verachtet Faschismus. Sie ist Kurdin, die global denkt und lokal handelt. © Foto: Aynur Erdoğan
Das → Interview erschien in einem Dossier zum Internationalen Frauentag 2020 am 10. März 2020 auf → www.Migrationsrat.de.
Erziehung nach «Erziehung nach Auschwitz»
Wer möchte das schon, den Faschismus beleidigen, wenn man ihn auch anerkennen kann?
E pluribus unum
Beruf(ung)sberatung für Imamin Ateş
Sprachpolizeiliche Nachricht
Gegen Schande
Ich habe den Eindruck, Deutschland will den Superstar gar nicht finden
Vermutlich «umstritten»
In Russland war nichts frei
Joachim Lauch hat Heinrich Heine «quer-gelesen»
Zentrum für religiöse Schönheit
Wo ist der «Nahe Osten»? Welchen «Konflikt» gibt es dort?
Regierungs-Product-Placement
Die Tage (Nazım Hikmet Ran)
Wo bleibt die Islamisierung, wenn sie stattfindet?
Nostalgie als hergestellte Empfindung
In den 1980er Jahren sagte mein Erdkunde-Lehrer (zugleich Direktor meiner Oberschule) anlässlich meiner mahnenden Worte, die einer gewissen Skepsis gegenüber seinem autoritären Unterrichtsstil Ausdruck verleihen sollten, der aus unerfindlichen Gründen glücklicherweise vergangene Jahrzehnte überdauert hatte:«Geh doch rüber [DeDeEr], wenn es dir bei uns [West-Berlin] nicht passt.» Ich wollte nicht «rübergehen», weil es in der DeDeEr schrecklich aussah. Anders vermutlich als Herr F. war ich gelegentlich in Ost-Berlin. Und ich kam ohne Lepra, Cholera oder einen Gendefekt zurück. Darüber hinaus fuhr ich mit meinen Eltern auf dem Weg in den Sommerurlaub jedes Jahr über die Transitstrecke durch einen Teil des Landes, der für mich ein eigener Staat war, in etwa so «deutsch» und «unser» wie Österreich. Nämlich gar nicht. Aber genauso öde wie das, was ich aus Berlin kannte.
Enquetekommission «Ursachen und Formen von Rassismus und Diskriminierung in Thüringen sowie ihre Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben und die freiheitliche Demokratie»
Ein Leben, das für alle lebbar ist? Schutzsuchende LSBTTIQ zwischen Mainstreaming und Exzeptionalismus
«Die Türkei am Scheideweg» und weitere Schriften von Max Zirngast
Sehr geehrte Annegret Kramp-Wiederkäuer,
Donnerstags-Epistel
Preisausschreiben
Aids und HIV in der Türkei: Geschichten und Perspektiven einer emanzipatorischen Gesundheitspolitik
Echt? «Interkulturelle Öffnung»?
#NoSchlagerNoPain
Weit mehr zu verlieren als ihre Ketten
#DasProblemHeißtWeißIchNicht
Auch im fortschreitenden Alter
Windeln für den Mund
Deutsch, deutscher, am deutschesten
2006–2011 gab es den «Muslim-Test» in Baden-Württemberg. Ein Bundesland, das bis dahin nicht durch besondere Zuneigungen für die Gleichberechtigung von Frauen oder die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt aufgefallen war, belästigte «Muslime», also alle Menschen aus den 57 Mitgliedsstaaten der Islamischen Konferenz sowie Menschen aus anderen Ländern, die von – natürlich sachkundigen Einbürgerungs-Beamten – für «muslimisch» gehalten wurden, mit Fragen zur Akzeptanz von Gleichberechtigung undpipapo (ca. 50% der 30 Fragen), die anderen 50% befassten sich mit unter Umständen vorhandenen Sympathien für Terror, der Liebe zur Verfassung und zur Judenheit und anderen Dingen, für die Deutsche ganz besonders bekannt sind.
Wer die deutsche Staatsangehörigkeit erwerben wollte, wurde dann darauf hingewiesen, «dass unwahre Angaben als Täuschung der Einbürgerungsbehörde gewertet werden und – auch nach Jahren – zur Rücknahme der Einbürgerung führen können», und zwar selbst dann, wenn die Person dadurch staatenlos werden würde. Wie gut, dass das Grundgesetz, also die Verfassung, der alle Treue zollen sollen, mitteilt:
Weltgeist-Manifestation
Shout-Out für Bildad den Schuachiter
Polizei und Kriminalstatistik: Diversity egal
Nichts gegen Diversity, z.B. bei der Polizei. Ganz im Gegenteil: Ich habe ein für Diversity, auch bei der Polizei. Allerdings würde Diversity ein Doppel-
bekommen, wenn sie nicht nur meinen würde, mehr Leute einzustellen, die «Migrationshintergrund» haben. Unflankiert kann das ins Auge gehen. So wie: Kugelschreiber im Auge. Da haste dich dann kurz gefreut, aber nichts wird besser (als das Einkommen der Eingestellten).
Tugendterror 2.0
Meinem inneren Propagandaministerium steht jetzt eine noch deutlicher linksgrünversiffte jüdisch-kommunistische Minister_in mit zwei dynamischen Gendersternchen vor. Si_er hat neue Verwaltungsrichtlinien erlassen, die es mir in Zukunft verbieten, Personen und Personengruppen respektvoll zu begegnen bzw. von diesen Pe*rsonen_grup*pen ausgerichteten Aktivitäten beizuwohnen, die positiven Bezug auf ein*en oder mehrere dieser Begriffe nehmen (insbesondere, nicht ausschließlich):
Sehr geehrte Annegret Krampf-Karrenlobby,
Sie ließen offenbar die Zeitschrift Emma wissen: → Sie erwarte von allen Menschen, die nach Deutschland kommen, dass sie die hiesigen Werte akzeptieren. Ich möchte Ihnen antworten: Behalten Sie mal schön Ihre «Werte»!
Talk: Desintegration – Integration – was denn jetzt?
Talk: Autor*innen of Colour
Wo geht es mit den «Nazis» hin, wenn sie «raus» sind?
1. Spoiler: Die Nazis sind bereits «raus». Und zwar nicht, weil sie jemals ernsthaft «raus» sollten, sondern einzig und allein aus dem ordinären Grund, dass sie sterblich waren. Wer bei der NSDAP mitgemacht hat – in der Partei, bei einer der zahllosen Neben- und Unterorganisationen und/oder im freiwilligen Dienst in Betrieb, Nachbarschaft oder Familie –, ist mittlerweile tot oder wird nicht mehr mit der guten alten Zeit belästigt, wo die Autobahnen noch keine Schlaglöcher hatten. Auch bei 99,78% der noch lebenden klopft der Tod mittlerweile lauter an die Tür als das Herz oder der Staat, der Unrecht bestrafen will.
Leistung muss sich lohnen
Was ich beim Deutschunterrichten selbst so lerne
Es ist nicht nur interessant, welche Unterschiede zwischen «Ich habe eine ARBEIT» und «Ich habe einen JOB» existieren (Arbeitssicherheit, geregelte Arbeitszeiten, Urlaubsanspruch, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, existenzsicherndes Einkommen…). Es ist auch interessant, dass das eine «ARBEITS-Agentur» und das das andere «JOB-Center» heißt. Da weißte, in welchem Bereich deine (potenzielle) Vernutzung vorgesehen ist.
Hochzeitstag 2018
«Liberal ist, wer die Zeichen der Zeit erkennt und danach handelt» (Gustav Stresemann)
Sozen-Neid, Sozialneid
Man sieht nur mit den Augen gut, das Wesentliche ist für das Herz unsichtbar
Die meisten Leute mit Farbenfehlsichtigkeit, die ich kennengelernt habe, sagten von sich zum Beispiel: «Ich habe eine Rot-Grün-(Seh-)Schwäche». Wenn sie überhaupt davon sprachen. Diejenigen, die von sich sagten, sie seien «farbenblind» meinten demgegenüber nicht, dass sie gar keine Farben, sondern nur Kontraste (hell/dunkel) sehen, sondern dass sie meinen, an Menschen keine «Farbe» zu sehen. «An Menschen» meint hier nicht die Kleidung, das Haar oder die Augen von Menschen, sondern «die Haut».