Läuft bei Preußen!
Das 2004 gelaunchte Berliner Schulgesetz (SPD/DIE LINKE) erstaunte mit der Mitteilung:
§ 1 Auftrag der Schule
Auftrag der Schule ist es, alle wertvollen Anlagen der Schülerinnen und Schüler zur vollen Entfaltung zu bringen und ihnen ein Höchstmaß an Urteilskraft, gründliches Wissen und Können zu vermitteln. […] Dabei sollen die Antike, das Christentum und die für die Entwicklung zum Humanismus, zur Freiheit und zur Demokratie wesentlichen gesellschaftlichen Bewegungen ihren Platz finden.
Ich habe jetzt nicht so viel gegen die Antike (außer das bisschen Sklaverei, eine gewisse Sorglosigkeit in Fragen der Geschlechtergerechtigkeit, die eine oder andere Auslöschung ganzer Zivilisationen und so) oder das Christentum (außer das bisschen Kreuzzug, Pogrom, Kolonialismus, Versklavung, Hexenverbrennung, eine gewisse Distanz zu den Wissenschaften usw.).
Geschützt: Kottbusser Tor
Keine Demokratie ohne die Rechte Marginalisierter
Teilhabe durch Tod?
Home Schooling Curriculum: öffentliche Rede
Kapitalismus ohne Gier, my ass
Kapitalismus mit menschlichem Antlitz
Verschwörungsanalyse, nicht -theorie
Quo vadis, Qualitätsjournalismus?
«Jeder Tag ist Frauen*-Kampftag»

Nicht nur am 8. März haben feministische Forderungen Relevanz, sagt Gülşen Aktaş im Gespräch mit Koray Yılmaz-Günay. Gülşen liebt Rosa Luxemburg und verachtet Faschismus. Sie ist Kurdin, die global denkt und lokal handelt. © Foto: Aynur Erdoğan
Das → Interview erschien in einem Dossier zum Internationalen Frauentag 2020 am 10. März 2020 auf → www.Migrationsrat.de.
Erziehung nach «Erziehung nach Auschwitz»
Wer möchte das schon, den Faschismus beleidigen, wenn man ihn auch anerkennen kann?
E pluribus unum
Beruf(ung)sberatung für Imamin Ateş
Sprachpolizeiliche Nachricht
Gegen Schande
Ich habe den Eindruck, Deutschland will den Superstar gar nicht finden
Vermutlich «umstritten»
In Russland war nichts frei
Joachim Lauch hat Heinrich Heine «quer-gelesen»
Zentrum für religiöse Schönheit
Wo ist der «Nahe Osten»? Welchen «Konflikt» gibt es dort?
Regierungs-Product-Placement
Die Tage (Nazım Hikmet Ran)
Wo bleibt die Islamisierung, wenn sie stattfindet?
Nostalgie als hergestellte Empfindung
In den 1980er Jahren sagte mein Erdkunde-Lehrer (zugleich Direktor meiner Oberschule) anlässlich meiner mahnenden Worte, die einer gewissen Skepsis gegenüber seinem autoritären Unterrichtsstil Ausdruck verleihen sollten, der aus unerfindlichen Gründen glücklicherweise vergangene Jahrzehnte überdauert hatte:«Geh doch rüber [DeDeEr], wenn es dir bei uns [West-Berlin] nicht passt.» Ich wollte nicht «rübergehen», weil es in der DeDeEr schrecklich aussah. Anders vermutlich als Herr F. war ich gelegentlich in Ost-Berlin. Und ich kam ohne Lepra, Cholera oder einen Gendefekt zurück. Darüber hinaus fuhr ich mit meinen Eltern auf dem Weg in den Sommerurlaub jedes Jahr über die Transitstrecke durch einen Teil des Landes, der für mich ein eigener Staat war, in etwa so «deutsch» und «unser» wie Österreich. Nämlich gar nicht. Aber genauso öde wie das, was ich aus Berlin kannte.
Enquetekommission «Ursachen und Formen von Rassismus und Diskriminierung in Thüringen sowie ihre Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben und die freiheitliche Demokratie»
Ein Leben, das für alle lebbar ist? Schutzsuchende LSBTTIQ zwischen Mainstreaming und Exzeptionalismus
«Die Türkei am Scheideweg» und weitere Schriften von Max Zirngast
Sehr geehrte Annegret Kramp-Wiederkäuer,
Donnerstags-Epistel
Preisausschreiben
Aids und HIV in der Türkei: Geschichten und Perspektiven einer emanzipatorischen Gesundheitspolitik
Echt? «Interkulturelle Öffnung»?
#NoSchlagerNoPain
Weit mehr zu verlieren als ihre Ketten
#DasProblemHeißtWeißIchNicht
Auch im fortschreitenden Alter
Windeln für den Mund
Deutsch, deutscher, am deutschesten
2006–2011 gab es den «Muslim-Test» in Baden-Württemberg. Ein Bundesland, das bis dahin nicht durch besondere Zuneigungen für die Gleichberechtigung von Frauen oder die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt aufgefallen war, belästigte «Muslime», also alle Menschen aus den 57 Mitgliedsstaaten der Islamischen Konferenz sowie Menschen aus anderen Ländern, die von – natürlich sachkundigen Einbürgerungs-Beamten – für «muslimisch» gehalten wurden, mit Fragen zur Akzeptanz von Gleichberechtigung undpipapo (ca. 50% der 30 Fragen), die anderen 50% befassten sich mit unter Umständen vorhandenen Sympathien für Terror, der Liebe zur Verfassung und zur Judenheit und anderen Dingen, für die Deutsche ganz besonders bekannt sind.
Wer die deutsche Staatsangehörigkeit erwerben wollte, wurde dann darauf hingewiesen, «dass unwahre Angaben als Täuschung der Einbürgerungsbehörde gewertet werden und – auch nach Jahren – zur Rücknahme der Einbürgerung führen können», und zwar selbst dann, wenn die Person dadurch staatenlos werden würde. Wie gut, dass das Grundgesetz, also die Verfassung, der alle Treue zollen sollen, mitteilt:
Weltgeist-Manifestation
Shout-Out für Bildad den Schuachiter
Polizei und Kriminalstatistik: Diversity egal
Nichts gegen Diversity, z.B. bei der Polizei. Ganz im Gegenteil: Ich habe ein für Diversity, auch bei der Polizei. Allerdings würde Diversity ein Doppel-
bekommen, wenn sie nicht nur meinen würde, mehr Leute einzustellen, die «Migrationshintergrund» haben. Unflankiert kann das ins Auge gehen. So wie: Kugelschreiber im Auge. Da haste dich dann kurz gefreut, aber nichts wird besser (als das Einkommen der Eingestellten).
Tugendterror 2.0
Meinem inneren Propagandaministerium steht jetzt eine noch deutlicher linksgrünversiffte jüdisch-kommunistische Minister_in mit zwei dynamischen Gendersternchen vor. Si_er hat neue Verwaltungsrichtlinien erlassen, die es mir in Zukunft verbieten, Personen und Personengruppen respektvoll zu begegnen bzw. von diesen Pe*rsonen_grup*pen ausgerichteten Aktivitäten beizuwohnen, die positiven Bezug auf ein*en oder mehrere dieser Begriffe nehmen (insbesondere, nicht ausschließlich):
Sehr geehrte Annegret Krampf-Karrenlobby,
Sie ließen offenbar die Zeitschrift Emma wissen: → Sie erwarte von allen Menschen, die nach Deutschland kommen, dass sie die hiesigen Werte akzeptieren. Ich möchte Ihnen antworten: Behalten Sie mal schön Ihre «Werte»!
Talk: Desintegration – Integration – was denn jetzt?
Talk: Autor*innen of Colour
Wo geht es mit den «Nazis» hin, wenn sie «raus» sind?
1. Spoiler: Die Nazis sind bereits «raus». Und zwar nicht, weil sie jemals ernsthaft «raus» sollten, sondern einzig und allein aus dem ordinären Grund, dass sie sterblich waren. Wer bei der NSDAP mitgemacht hat – in der Partei, bei einer der zahllosen Neben- und Unterorganisationen und/oder im freiwilligen Dienst in Betrieb, Nachbarschaft oder Familie –, ist mittlerweile tot oder wird nicht mehr mit der guten alten Zeit belästigt, wo die Autobahnen noch keine Schlaglöcher hatten. Auch bei 99,78% der noch lebenden klopft der Tod mittlerweile lauter an die Tür als das Herz oder der Staat, der Unrecht bestrafen will.
Leistung muss sich lohnen
Was ich beim Deutschunterrichten selbst so lerne
Es ist nicht nur interessant, welche Unterschiede zwischen «Ich habe eine ARBEIT» und «Ich habe einen JOB» existieren (Arbeitssicherheit, geregelte Arbeitszeiten, Urlaubsanspruch, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, existenzsicherndes Einkommen…). Es ist auch interessant, dass das eine «ARBEITS-Agentur» und das das andere «JOB-Center» heißt. Da weißte, in welchem Bereich deine (potenzielle) Vernutzung vorgesehen ist.
Hochzeitstag 2018
«Liberal ist, wer die Zeichen der Zeit erkennt und danach handelt» (Gustav Stresemann)
Sozen-Neid, Sozialneid
Man sieht nur mit den Augen gut, das Wesentliche ist für das Herz unsichtbar
Die meisten Leute mit Farbenfehlsichtigkeit, die ich kennengelernt habe, sagten von sich zum Beispiel: «Ich habe eine Rot-Grün-(Seh-)Schwäche». Wenn sie überhaupt davon sprachen. Diejenigen, die von sich sagten, sie seien «farbenblind» meinten demgegenüber nicht, dass sie gar keine Farben, sondern nur Kontraste (hell/dunkel) sehen, sondern dass sie meinen, an Menschen keine «Farbe» zu sehen. «An Menschen» meint hier nicht die Kleidung, das Haar oder die Augen von Menschen, sondern «die Haut».
Ich bin nicht «gegen rechts»
Lebenshilfe für Traurige
Liebe Berliner Verkehrsbetriebe, liebe BVG,
Apostel Paulus in der Sowjetunion
BILD und das Sterben im Mittelmeer
Neues Verb: seibern
Reklametext für ein kostengünstiges Geschenk
Ali: zu doof zum Klauen
Welche Sprache sprechen Sie zuhause?
#LaRépubliqueamArsch
Restauration ohne Revolution
Uhren umstellen
Stille Post
Solange da keine Deutschen im Urlaub sind, ist alles okay
Ich kann Gerhard Schröder mal – aber ich will gar nicht
Tier- und Umweltschutz mit Neonazis
Die niederösterreichische FPÖ will → den Export von koscher geschlachtetem Fleisch verbieten und den Zugang im Inland stark erschweren. Und was sagen die «bürgerlichen» (also stramm demokratischen) Koalitionspartner_innen von der ÖVP dazu?
Der Abend der Verschwenderischen (Yahya Kemal Beyatlı)
Praxis des kommunikativen Handelns
«Ja, hat er, du Penner»
Als sei es eine Offenbarung
Gedanken beim Rauchen zweier Zigaretten an der Ecke Sonnenallee/Fuldastraße
Liebe Tagesschau, ich spreche Deutsch,
Wenn ein Mensch mit dir über seine Probleme spricht, «jammert» er nicht, er vertraut dir
«Sarrazin habe den Koran nach eigenen Angaben vollständig in deutscher Übersetzung gelesen»
Andrea Nahles wird im «Asylstreit» unter Umständen bald ein bisschen ungehalten
Pinkwashing Germany? German Homonationalism and the «Jewish Card»
Bundesinnenminister günstig abzugeben
Hetzy erklärt Diskriminierung
Mir hilft «Recep, der Nazi» nicht
1. Das Wort «Nazi» bezeichnet eine außerirdische Spezies, die irgendwann auf die Erde kam und – mit einem Schlag und ausgesprochen zufällig – das Deutsche Reich in seine Gewalt nahm und es in seine Epoche des Nationalsozialismus führte (daher der Name «Nazi»). Die Deutschen lebten in dieser Zeit im Untergrund, deswegen wird immer gesagt: «Die Nazis haben…» – Bis heute weiß niemand so genau, wo sich die Deutschen befanden, solange die Nazis da waren.
What happens in Stalingrad stays in Stalingrad
Braucht es Unterstriche und/oder Sternchen, um ein guter Mensch zu sein?
Als die Zeitschrift Gigi eingestellt wurde, schrieb ihr Chefredakteur zu den Gründen u.a.:
Es fehlte nicht wirklich an Geld, Gigi hat stets schwarze Zahlen geschrieben. Vielmehr wäre eine neue, mindestens eine personell erweiterte Redaktion gebraucht worden. Doch in Zeiten, da immer mehr junge Menschen als Berufswunsch «irgendwas mit Medien» angeben (irgendwas mit Rechtschreibung und Grammatik wäre zunächst erfreulicher), hat ein journalistisches Medium es schwer, das gedruckt wird, das nicht flüchtig ist wie eine schnell erstellte Website im Internet oder ein eitles Blog zur gepflegten Selbstbespiegelung.
Ich finde das «Irgendwas mit Rechtschreibung und Grammatik» selbstverständlich sehr witzig, weil es sich über die Verhunzung lustig macht, ein bisschen elitär-konservativ ist – und damit die eigene Zugehörigkeit zu was Bessrem betont. (Und – klar – auch, weil es eine schlimme Realität beschreibt.)
«Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers»
Was ich für eine überlieferte Aussage Gustav Mahlers hielt, stammt offenbar von einem anderen… .Jean Jaurès sprach 1910 in der frz. Nationalversammlung zu einem oder über einen antisemitischen Schriftsteller und Politiker-Kollegen: